Die Oper

Immer Ärger mit Mamma!

Farce in einem Akt von Gaetano Donizetti

© Anna Kolata
  • Deutsch

Originaltitel: »Convenienze ed inconvenienze tearali – Sitten und Unsitten am Theater« (1827/1831) – früher bekannt als »Viva la Mamma!«
Libretto von Domenico Gilardoni
Ins Deutsche gebracht und unter Verwendung der Nummern aus »Elvida« (1826) von Gaetano Donizetti auf 2 Akte gestreckt von Boris Kehrmann
Premiere: 15.03.2025

Neapel im November 1827: Seit fünf Jahren wirkt Gaetano Donizetti erfolgreich in der süditalienischen Unterhaltungs-Metropole am Golf. Hier schreibt er für den ehemaligen Kellner und Zirkusdirektor Domenico Barbaja, einen der wenigen Unternehmer, die mit Theater reich wurden, vorwiegend komische Opern. Zu seinem Benefiz, dessen Reinerlös er selbst einstecken darf, macht der knapp 30-jährige Musikdirektor sich und seinen Kolleg*innen einen besonderen Spaß: Er komponiert eine Komödie, die uns hinter die Kulissen führt und am ganz gewöhnlichen Wahnsinn seines Theateralltags teilnehmen lässt.
Den Mittelpunkt dieser Komödie macht der hoch virtuosen und schwierigen Primadonna, wie wir sie aus Donizettis kurz darauf entstandenen Belcanto-Opern kennen, Mamm’Agata streitig. Sie ist die ehrgeizige Mutter einer kaum zu Worte kommenden Debütantin, die sich mit allen Mitteln hochboxt. Die Partie wurde im neapolitanischen Dialekt als Frau aus dem Volke für den beliebten Bassbuffo Gennaro Luzio komponiert. Die Primadonnen-Rolle übernahm der 22-jährige spätere Belcanto-Star Giuditta Grisi.

Das Stück war unter dem Titel »Viva la Mamma!« vor 30 Jahren mit Jürgen Krassmann in der Titelrolle ein Riesen-Lacherfolg an der Oper Halle. Da Donizettis Original nur 70 Minuten dauert und die Geschichte der Künstler am Rande des Nervenzusammenbruchs nicht zu Ende erzählt, hat schon zu Lebzeiten des Komponisten jedes Aufführungsteam eigene Versuche unternommen, es auf abendfüllende Länge zu strecken. Die Hallesche Fassung von 1994 verwendete eine Version aus den 1950er Jahren, die heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Unsere Fassung integriert erstmals alle Nummern der ein Jahr vor den »Convenienze« ebenfalls von Donizetti komponierten tragischen Oper »Elvida«, die in die »Convenienze« eingelegt sind und die von Donizetti vernachlässigten Figuren – die Zweite Sopranistin, den Kastraten und den Tenor – vertiefen.

Donizettis »Elvida« ist somit erstmals im deutschen Sprachraum zu hören. Lassen Sie sich überraschen! Wir versprechen Ihnen eine Musikkomödie, die Ihnen die Lachtränen in Augen treiben wird.

Wer schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf »Viva la Mamma« haben möchte, sollte sich ein Ticket für die Kostprobe sichern!

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