Bühnen Halle : Geschichte
Die Bühnen Halle (amtlich: Theater, Oper und Orchester GmbH Halle) sind ein Fünfspartenhaus, das in der traditionsreichen Kultur- und Kunststadt Halle ein vielfältiges Theater- und Konzertangebot bietet. Zu den fünf Sparten gehören Oper, Ballett, Staatskapelle, Schauspiel (mit dem neuen theater und Thalia Theater), sowie das Puppentheater. Die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle beschäftigt rund 460 Mitarbeiter*innen und zählt zu den großen Mehrspartenhäusern Sachsen-Anhalts. Mit über 1.000 Vorstellungen in den Sparten werden pro Saison über 220.000 Besucher erreicht.
Die wechselvolle Geschichte der Bühnen Halle begann 1654, als in Halle eine Hofoper gegründet wurde, deren kurze Blütezeit allerdings endete, als der Hof nach Weißenfels verlegt wurde. 1811 wurde erneut ein stehendes Theater errichtet. Dessen Gebäude fiel jedoch bereits 1827 dem Neubau der Universität zum Opfer. Zehn Jahre später wurde auf dem Kleinen Petersberg, wo heute das Opernhaus steht, ein Schauspielhaus erbaut. Nach der Reichsgründung 1871 nicht mehr repräsentativ genug, wurde es 1886 durch das neue Stadttheater ersetzt. In diesem Haus wurde 1922 für die Hallenser*innen die erste Händel-Oper inszeniert.
Am 31.03.1945 zerstörte ein Bombenangriff das Gebäude. Als Provisorium, da ohne linke Seitenbühne, neu errichtet, wurde es am 31.03.1951 wieder eröffnet und Hauptspielstätte des Landestheaters Sachsen-Anhalt. Das Gebäude selbst trug den Namen Theater des Friedens. Nachdem das Schauspielensemble unter der Leitung von Peter Sodann Anfang der 1980er Jahre im neuen theater in der Großen Ulrichstraße sein Domizil gefunden hatte, wurde am 01.01.1992 aus dem Landestheater Halle das Opernhaus Halle.
Am 08.04.1981 wurde das neue theater Halle mit der Revue »Was das für Zeiten waren« eröffnet. Aus dem ehemaligen Kino der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft und dem angrenzenden Gebäudekomplex entwickelte sich ein deutschlandweit einmaliges und programmatisch unverwechselbares kommunikatives Zentrum im Herzen von Halle. Die Kulturinsel ist mit ihren acht Gebäuden nicht nur Heimstätte des halleschen Schauspielensembles.
Seit 2002 ist hier ebenfalls das Puppentheater Halle zu Hause. Als eines der wenigen Ensemble-Puppentheater im deutschsprachigen Raum, das vorwiegend für Erwachsene spielt, ist es ein geschätzter Bestandteil der halleschen Kulturlandschaft. Internationale Gastspiele führen das renommierte Puppentheater-Ensemble rund um den Erdball. Seit der Spielzeit 2012 / 2013 beherbergt die Kulturinsel außerdem das Thalia Theater Halle, das einzige Kinder- und Jugendtheater in Sachsen-Anhalt.
2006 schloss sich das Philharmonische Staatsorchester mit dem Orchester des Opernhauses Halle zur Staatskapelle Halle zusammen. Neben einem umfangreichen Konzertangebot, das von großen Sinfoniekonzerten in der Georg-Friedrich-Händel-Halle, über die Klassik-Plus-Reihe und die beliebten Pavillonkonzerte im Steintor-Varieté reicht, bietet die Staatskapelle dem Publikum auch im Opernhaus in den Genres Oper, Operette, Musical und Ballett ein breitegefächertes musikalisches Spektrum an.
Seit 01.01.2009 bilden die Oper, das Ballett, die Staatskapelle, das neue theater, das Puppentheater und das Thalia Theater die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle und bieten dem halleschen Publikum ein buntes Theater- und Konzertangebot auf hohem künstlerischem Niveau. Jede Sparte hat ihr eigenes künstlerisches Profil, trotzdem entstehen immer mehr spartenübergreifende Koproduktionen.
Unter der Geschäftsführung von Uta van den Broek zeichnen aktuell Walter Sutcliffe (Künstlerischer Leiter Oper), Michal Sedláček (Ballettdirektor), Fabrice Bollon (Generalmusikdirektor), Mille Maria Dalsgaard & Mareike Mikat (Künstlerische Leiterin und Stellv. Künstlerische Leiterin nt & Thalia Theater) und Christoph Werner (Künstlerischer Leiter des Puppentheaters und Kodirektor des Thalia Theaters) für die künstlerische Leitung der GmbH verantwortlich.