An der Oper Halle seit 2016 / 2017
Für den deutschen Dirigenten und Pianisten ist der Umgang mit dem Konzertrepertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich wie die intensive Beschäftigung mit neuer und neuester Musik. In den Spielzeiten 2020 / 2021 und 2021 / 2022 wirkte er als Chefdirigent der Oper an den Bühnen Halle, bei denen er seit 2016 als Erster Kapellmeister tätig ist.
2021 / 2022 dirigiert er dort die Premieren von Brittens »Sommernachtstraum«, Paderewskis »Manru, Aribert Reimanns »Traumspiel« und Wagners »Tristan und Isolde«.
Wendeberg ist als Gastdirigent renommierter Orchester und Ensembles gefragt. Er leitete unter anderem die Staatskapelle Berlin, die Junge Deutsche Philharmonie, die Slowenische Philharmonie, das Klangforum Wien, das Remix Ensemble Porto, das Ensemble Intercontemporain Paris, die Birmingham Contemporary Music Group, das Ensemble Musikfabrik und die Sinfonietta Basel. Beim Lucerne Festival, der Münchner Biennale, den Bregenzer Festspielen, der Biennale in Venedig, dem Eclat Festival Stuttgart, dem Ultraschall Festival Berlin, den Klangspuren Schwaz und bei Wien Modern war er mit verschiedenen Programmen zu Gast. Zuletzt debütierte er beim SWR-Sinfonieorchester, mit dem Mahler Chamber Orchestra beim Beethovenfest Bonn sowie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin beim Festival Acht Brücken in Köln. Von 2011 bis 2018 war er Musikalischer Leiter des Ensemble Contrechamps in Genf.
2020 / 2021 leitete Wendeberg u. a. ein Konzert mit dem WDR-Sinfonieorchester bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik und die Uraufführung der Kammeroper »Wind« von Alexander Moosbrugger bei den Bregenzer Festspielen. Aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten die Konzerte mit dem Ensemble Modern in Prag sowie Messiaens »Turangalîla-Sinfonie« mit der Slowenischen Philharmonie in Ljubljana.
Sein Opernrepertoire reicht von Händels »Orlando« über Mozart, Beethoven, Donizetti, Verdi, Bizet, Puccini, Strauss und Britten bis zu zahlreichen Uraufführungen. Bereits auf der Münchner Biennale 2008 machte er mit der Uraufführung von Enno Poppes »ArbeitNahrungWohnung« in einer Inszenierung von Anna Viebrock auf sich aufmerksam.
2017 kehrte er für Vorstellungen der »Zauberflöte« und die Neuproduktion von Aribert Reimanns »Gespenstersonate« an die Berliner Staatsoper zurück. In Halle dirigierte er in den vergangenen Spielzeiten unter anderem Webers »Freischütz« und Meyerbeers »Afrikanerin« sowie die Premieren von Strauss‘ »Ariadne auf Naxos« und Mozarts »Don Giovanni«.
Als Pianist war Wendeberg Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe und trat als Solist mit namhaften Orchestern unter Dirigenten wie Jonathan Nott, Marek Janowski und Daniel Barenboim auf. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Pianist dem Ensemble Intercontemporain an und arbeitete intensiv mit Pierre Boulez zusammen. Dessen komplettes Klavierwerk führte er 2015 bei den Festtagen der Berliner Staatsoper sowie 2018 im Boulez-Saal auf. Eine CD-Gesamtaufnahme ist Anfang 2021 bei dem Berliner Label bastille erschienen.
Michael Wendeberg studierte Klavier bei Markus Stange, Bernd Glemser und Benedetto Lupo sowie Dirigieren in der Meisterklasse von Toshiyuki Kamioka in Saarbrücken. Schon während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Bühnen. Es folgten Stationen am Nationaltheater Mannheim, am Luzerner Theater als Erster Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er Daniel Barenboim und Gastdirigenten wie Pierre Boulez und Sir Simon Rattle assistierte.