neues theater

„Menschlich, aber niemals Mensch?“ Eine Theaterversammlung zur Künstlichen Intelligenz

Konzept: Uwe Gössel, Thorleifur Örn Arnarsson

Menschlich, aber niemals Mensch?
Eine Theaterversammlung zur Künstlichen Intelligenz 

Warum gibt es um die Künstliche Intelligenz gerade so viele heiße Debatten? Der Grund: Entwicklungsmöglichkeiten und Anwendungsfelder sind noch grenzenlos – und die Prozesse voll im Gang. Die Einen sagen, sie wird uns von der Arbeit und vom Tod befreien. Andere sagen, sie wird die Menschheit zerstören und mit uns Menschen den Planeten. Tatsache: Keine andere Technologie derzeit, die so viele ethische Fragen aufwirft. Dabei geht es um handfeste menschenrechtliche, ökonomische und sozialpolitische Fragen. Wir müssen reden!

Mit Joscha Bach kommt einer der profiliertesten Denker der Künstlichen Intelligenz nach Halle. Dabei gilt sein Interesse nicht nur der technischen Seite, sondern wie sich aus der Erforschung der KI der menschliche Geist, sein Denken und Fühlen begreifen lässt. Was aber passiert, wenn die intelligenten Maschinen eine funktionale Repräsentation menschlichen Denkens, Entscheidens und Fühlens werden? Was bedeutet das für die Freiheit?

Dem wissenschaftlichen Impuls von Joscha Bach antworten künstlerische Impulse des Schauspiel-Ensembles. In der anschließenden „Fishbowl“ kommt das Publikum mit den Expertinnen und Experten auf Augenhöhe ins Gespräch. Sinnlich, performativ, nahbar und dynamisch: Der Abend im neuen theater Halle lädt ein, sich am Gespräch über Wert und Bedeutung der Freiheit im kommenden Zeitalter der Künstlichen Intelligenz zu beteiligen.

Moderiert wird der Abend von Geraldine de Bastion, Politikwissenschaftlerin, Beraterin und weltweit vernetzte Akteurin. Mit dem von ihr gegründeten „Global Innovation Gathering“ setzt sie sich für den nachhaltigen und ethischen Gebrauch von digitalen Technologien ein.

Im Zuhören und kommunikativen Miteinander wird das Theater zum gemeinsamen Denk- und Gesprächsraum, in dem jetzt und hier Freiheit geübt und „performt“ wird.

Ein künstlerisches Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

In Kooperation mit dem „Silbersalz“-Festival Halle.

 

Joscha Bach:
Geboren 1973 in einem thüringischen Dorf, studierte Joscha Bach Informatik, Philosophie und Kognitionswissenschaften in Osnabrück und an der Berliner Humboldt-Universität, wo er auch lehrte. Anschließend ging er in die USA und forschte am MIT Media Lab und am Harvard Program for Evolutionary Dynamics. In seinem Buch „Principles of Synthetic Intelligence beschreibt er die Interaktion von Wahrnehmung, Repräsentation und Intention in computationalen Modellen. Er war im Advisory Board der einflussreichen AI Foundation, bei den Intel Labs leitete er eine Arbeitsgruppe für Evaluationsmethoden künftiger KI-Systeme. Seit 2023 arbeitet er für das KI-Forschungsunternehmen LiquidAI und baut eine Forschungsinitiative für künstliches Bewusstsein in San Francisco auf. Er lebt mit seiner Familie im Silicon Valley.

Geraldine de Bastion:
Sie ist Politikwissenschaftlerin, Beraterin und weltweit vernetzte Akteurin. 2013 gründete sie das Beratungsunternehmen Konnektiv. Es berät verschiedene Organisationen, darunter das Bundesministerium für Arbeit (BMAS) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zum Thema digitale Transformation. Geraldine ist auch die Gründerin des Global Innovation Gathering (GIG), einem weltweiten Netzwerk von Basisinnovator*innen, sozialen Unternehmer*innen, Gründer*innen und Manager*innen von Makerspaces, Hackerspaces und Innovationszentren. Im Jahr 2018 war sie Autorin und Moderatorin des Arte-Dokumentarfilms „Digital Africa“. Seit 2012 ist sie Teil des Kurationsteams der re:publica, Europas größter Konferenz zum Thema Internet und Gesellschaft.

Besetzung